19.11.2025 - CBE

John Maus

Konzert
John Maus
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Event Infos

Vorverkauf 25€ (zzgl. VVK Gebühren)
Abendkasse TBA
Datum 19.11.2025
Einlass 19:00
Location Club Bahnhof Ehrenfeld
John Maus ist ein wahrhaft rätselhafter Musiker. Aus dem Synthie-Pop-Stoff geschnitten, hat er dessen frostigen Minimalismus in drei wegweisenden Alben seit 2006 zu einem Mantel von unendlicher Bedeutung, echter Anmut und absurdem Humor verarbeitet. Seine Musik ist sehr wandlungsfähig und wird aufgrund der verwendeten Drum Machines und Synthie-Sounds der 80er Jahre oft als retro-futuristisch beschrieben, doch Johns Musik ist persönlicher als die damit implizierte nostalgische Neuauflage. Seine Songs haben eine cineastische Qualität, mit Pathos, das durch treibende Basslinien, schleppende Arpeggios und natürlich seinen tiefen, resonanten Gesang hervorgerufen wird. Moroder hat das Terrain abgesteckt, aber Maus ist mehr daran interessiert, durch seine Liebe zur Polyphonie der Renaissance und die Experimente hinter dem Post-Punk nach Kadenz zu suchen. Es ist eine Verschmelzung musikalischer Ideen, die so radikal ist wie ihre Absicht.   Maus ist ein „Mann außerhalb seiner Zeit“, der versucht, die Unmenschlichkeit unserer Welt durch die Mobilisierung der Sprache des Punkrock zu verstehen. Sein Ziel ist klar, während er nach dem scheinbar Unmöglichen greift. Es ist der Wunsch, als Teil einer größeren Vielfalt aufzutauchen, zu erscheinen, zu werden, sich zu verbinden, der seine Songs und ihn selbst antreibt.   Es ist nun zwölf Jahre her, seit das vielgelobte Album We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves (2011) wie ein Blitz manischer Energie erschien und alle Blicke auf sich zog. Pitiless Censors gilt heute als experimenteller Pop-Klassiker und war für Maus als anerkannter Künstler ein großer Durchbruch, der zu einer umfassenden Neubewertung seines bisherigen Schaffens führte. Das Debütalbum Songs (2006) und das meisterhafte Folgealbum Love Is Real (2007) klangen für diese Welle neuer Fans beim zweiten Hören besser denn je. Nach einer weltweiten Tournee mit Pitiless Censors und der Zusammenstellung einer Sammlung von Raritäten und unveröffentlichten Tracks kehrte Maus zu seinen akademischen Aktivitäten zurück. Im Jahr 2014 wurde ihm für seine Dissertation über Kommunikation und Kontrolle der Doktortitel in politischer Philosophie verliehen. Kurz darauf begann er mit dem Bau seines eigenen modularen Synthesizers, ätzte die Leiterplatten, lötete Bauteile und montierte Panels, bis er ein Instrument hatte, das seiner Vision entsprach. Nachdem diese gewaltige Aufgabe abgeschlossen war, wandte sich Maus wieder dem Songwriting zu und begann mit der Arbeit an seinem mittlerweile vierten Album Screen Memories (2017). „Screen Memories“ wurde von Maus in den letzten Jahren in seinem Haus in Minnesota, das liebevoll als „Funny Farm“ bekannt ist, geschrieben, aufgenommen und produziert. Es ist ein einsamer Ort in den Maisfeldern des ländlichen Mittleren Westens der USA. Die Landschaft ist ebenso majestätisch wie karg, und so finden sich in den Songs unweigerlich sowohl die winterlichen Minustemperaturen als auch das Summen der Wespen im Sommer wieder.   „Screen Memories“ entfaltet sich wie ein Festzug, mit einer Vielzahl von Songs, die durchweg Sonnenschein und Schatten bieten. „The Combine“ führt den Zug mit einer ganz eigenen apokalyptischen Würde an. Akkordcluster huschen zwischen dem soliden Rhythmus-Track und kunstvoll klingenden Glocken hin und her. „Es wird uns alle zu Staub zerfallen lassen, Mann“, intoniert Maus selbstbewusst, „ich sehe die Mähdrescher kommen“. Tracks wie „Sensitive Recollections” und „Walls of Silence” strotzen vor der elegischen Pracht, die wir aus Maus’ früheren Werken gewohnt sind, gleichzeitig traurig und doch voller Erlösung. „Find Out” hingegen ist eine anhaltende Achterbahnfahrt aus theatralischen Gitarrenklängen und lehrreichen Forderungen inmitten stotternder Drum Machines. „Over Phantom“ vermittelt mit seinen hyperaktiven Harmoniewechseln und großartigen, wirbelnden Echos eine ähnliche unaufhörliche Energie. „Ich bin ein Phantom über dem Schlachtfeld“, dröhnt Maus kilometerweit über den weiten Flächen der blendend hellen Melodie. Viele von Johns Texten verfolgen diesen spartanischen Ansatz, doch ihre Wiederholung im Laufe des Songs trägt dazu bei, dass sich ihre Bedeutung durch die Wiederholung verändert. „Teenage Witch“ und „Pets“ verfolgen eine ähnliche Taktik, wobei letzterer einen der witzigsten Texte von John mit einer kolossalen Bassfigur kombiniert, die durch vergessene thematische Mittel wie Augmentation, Stretto und Inversion integral mit dem Song als Ganzes verbunden ist. Der Text am Ende des Tracks unterstreicht die eschatologische Ausrichtung des Albums: „standing between time and its end“ (zwischen der Zeit und ihrem Ende stehen). „Decide Decide“ versetzt Maus in traumhaftere Gefilde, wobei das Arrangement aus Schlagzeug und exquisit wirbelnden Keyboard-Linien eindrucksvoll in riesige Ozeane aus Ambient-Klängen mündet. Vergleichbar quixotische Synth-Drift-Klänge treten auch in „Edge Of Forever“ in den Vordergrund, wobei der Song klingt, als wäre er aus einer fernen Himmelssphäre herabgestrahlt worden. „Touchdown“ ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Maus in seinen Songs Spannung aufbaut. Es ist eine prägnante und fokussierte Hymne mit funkelnden Keyboards und monumentalen Beats. Die Spannung bricht nur einmal für ein ausgesprochen lebhaftes Intermezzo, in dem Maus den Befehl „vorwärts über die Linie fahren!“ wiederholt. Das gleiche Gefühl, dass das Herz vor Aufregung schneller schlägt, ist auch in dem spannungsgeladenen Track „The People Are Missing“ (die einzige Voraussetzung, auf der echte Politik aufgebaut werden kann) zu spüren, der etwas von der Intensität und Leidenschaft von Johns rasenden Live-Auftritten einfängt. 2018 veröffentlichte John ein 6-LP-Boxset mit allen seinen bisherigen Werken, darunter das Album „Addendum“, eine Schwesterveröffentlichung zu „Screen Memories“. Seitdem ist John damit beschäftigt, Möglichkeiten für Soundtracks zu erkunden, und bereitet derzeit ein neues Album vor.

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