Ruthven

Ruthven – alias Sean Nelson – war schon immer von einer gewissen Leidenschaft umgeben. Der Musiker aus Südlondon hatte seinen Durchbruch 2017 als einer der ersten Künstler, die bei Paul Institute unter Vertrag genommen wurden, dem Label, das von A.K und Jai Paul gegründet wurde. Zu dieser Zeit war er Mitglied der London Fire Brigade und nahm zwischen den Einsätzen in der Feuerwache Tracks auf. Nachdem er seine einzigartige Mischung aus R&B-beeinflusstem Future-Funk mit Bedacht entfaltet hatte, erregte Ruthven die Aufmerksamkeit der Kritiker („kreiert Prince-ähnliche Jams mit den Konturen und der Eleganz von Sportwagen“ – The FADER) und fand sich auf Tour mit Sampha wieder. Seine jüngste Arbeit mit Sampha und Little Simz an „Satellite Business 2.0“ steht neben seiner Zusammenarbeit mit Overmono an „Gem Lingo (ovr now)“. Auf seinem Debütalbum Rough & Ready führt Ruthven die Zuhörer in seine intime Welt ein. In 12 Tracks lehnt er sich an klassisches Songwriting an und behält gleichzeitig eine üppige Instrumentierung bei, um ein Portal zu schaffen, das Jahrzehnte überspannt. „Es ist vom Jazz beeinflusst, greift aber auch auf so viele andere Genres zurück“, sagt er, „sogar Yacht-Rock-Künstler wie Michael McDonald und Steely Dan haben mich tief beeinflusst.“ Das Ergebnis ist ein Album, das alle scharfen Kanten der frühen Prince-B-Seiten wie „17 Days“ mit der Rauchigkeit von D’Angelos „Africa“ aus der Voodoo-Ära verbindet. Die Entstehung von Rough & Ready war mit Herausforderungen verbunden, darunter auch technische Pannen, aber Ruthven blieb seinem Ziel treu, zutiefst persönliche und nachvollziehbare Musik zu machen. Das Ergebnis ist ein Album, das wir alle hören müssen.